Shetlandwolle
Die Shetlandwolle, die zu den Cheviotwollen gehört, wird ausschließlich vom Shetlandschaf gewonnen. Das Shetlandschaf kommt ursprünglich von den Shetland-Inseln. Gezüchtet werden die Schaffe hauptsächlich auf den Shetland-Inseln, jedoch sind auch Züchtungen in Schottland und in anderen Regionen bekannt. Das Shetlandschaf gehört zu der Gruppe der nordeuropäischen Kurzschwanzschafen und ist verwandt mit der alten Scottish-Dunface Rasse. Die Züchtung von Shetlandschafen wird vor allem auf die Gewinnung der feinen Wolle, Shetlandwolle, ausgeprägt. Anfangs des 20. Jahrhunderts war die Rasse ernsthaft vom Aussterben bedroht. Viele Schaffarmer kreuzten ihre Shetland’s mit größeren, grobwolligeren Schafsrassen. Das brachte zwar mehr Fleisch auf die Rippen, hatte aber so negative Auswirkungen auf die Wollqualität, dass niemand mehr die Wollprodukte kaufen wollte. Die Folge daraus ist, dass die shetländische Wollindustrie fast daran zusammenbrach. Um dies zu verhindern wurde im Jahr 1927 die Shetland Flock Book Society gegründet. Der Schafbestand und auch die Qualität der Shetlandwolle hat sich dadurch mit der Zeit wieder erholt.
Die von den Shetlandschafen gewonnene Wolle gilt als historisch wertvolles Gut. Die Shetlandwolle kann in mehreren Schattierungen und Farben gewonnen werden, somit war sie im Handel sehr wichtig für die Wollinsdutrie auf den Shetland-Inseln, da ungefärbte Wolle zur Weiterverarbeitung bevorzugt wurde. Tweed (Gewebe) kann ebenso aus gröberer Shetlandwolle gewonnen werden., jedoch sind die Inseln hautsächlich durch ihre Bunten Strickereien und traditionell feinen gestrickten Daunentüchern bekannt.
Im November 2011 bekam die, auf den Shetland-Inseln produzierte, Shetlandwolle die DOP-Klassifikation „Protected Geographical Status“ und war das erste nonfood Produkt aus dem Vereinigten Königreich, dass den Status eines geografisch geschützten Begriffes, “Native Shetland Wool”, zugesprochen bekam.
Shetland-Wolle
Die Shetlandwolle ist bekannt für ihre guten Wärmeeigenschaften und feinen Wollfaser. Durch ihre Weichheit und Elastizität ist der Tragekomfort sehr hoch. Gestrickte Wollstücke werden aufgrund der langen Haltbarkeit von Generationen zu Generationen weitergegeben. Im Frühjahr kann man bei Shetlandschafen die Winterwolle leicht abrupfen statt zu scheren. Für die Schaffarmer ist dieses Verfahren Zeitaufwendiger, jedoch kann dadurch eine hohe Wollqualität garantiert werden. Schäden an der Wolle, die meist durch das schnelle scheren verursacht werden kann, können durch die Methode des Abrufpens verhindert werden.
Farben und Muster
Die Farben und Muster der klassischen Wollprodukte aus den Shetland-Inseln werden hauptsächlich aus ungefärbter Wolle hergestellt, da das Wollkleid der Shetlandschafe eine ganze Palette von Farben aufweisen kann. Die häufigsten Farben sind jedoch dichtes Weiß, Schwarz oder , Kastanien-Braun. Viele Farben bzw. Farbmuster wurden mit Einfluss des shetländischem Dialekts benannt. Insgesamt werden elf Farben als Hauptfarben der ungefärbten Shetlandwolle anerkannt:
Black | Schwarz |
Dark Brown | Dunkelbraun |
Emsket | dunkel-Blaugrau |
Fawn | Rehbraun |
Grey | Grau |
Light grey | hell Grau |
Mioget | Honigfarbe, Gelbbraun |
Moorit | Kastanienbraun |
Musket | helles Graubraun |
Shaela | dunkles Stahlgrau |
White | Weiß |
Es existieren über 30 Variationen an Muster- und Farbkombinationen. Der Hauptumsatz erfolgt jedoch durch die eingefärbte Wolle, da sie eine größere Varietät an Designs ermöglicht und kostengünstiger in der Herstellung und Verarbeitung ist.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Shetland_sheep und http://www.5reicherts.com/2013/06/shetland-wolle/